Managing the Digital Ecosystem
Management Digitaler Produkte und Ökosysteme (IT4IT™ Standard) - Digitale Transformation im Hochschulkontext (HERM)

Als Fakultät für die Digitale Transformation setzen wir uns intensiv mit der Frage auseinander, wie Organisationen den tiefgreifenden Wandel gestalten können, der weit über die reine Automatisierung/Modernisierung von Technologien oder Prozessen hinausgeht. Die Digitale Transformation beschreibt den grundlegenden Übergang von isolierten, oft unverbundenen IT-Projekten hin zu Digitalen Produkten und Ökosystemen, in denen vielfältige IT-Lösungen – häufig in Form von Services und Plattformen – in einem komplexen Zusammenspiel agieren. Dabei verändern sich nicht nur technologische Strukturen, sondern ebenso die Organisationen selbst, die Unternehmenskultur und die Arbeitsweisen der beteiligten Menschen.
In der Forschung legen wir einen besonderen Schwerpunkt darauf, internationale Standards weiterzuentwickeln und in der Praxis zu verankern. Ein wesentliches Anliegen ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse in konkrete Handlungsempfehlungen zu übersetzen und so den Transfer von Wissen aus der Forschung in Wirtschaft und Gesellschaft aktiv voranzutreiben. Im Folgenden werden aktuelle Projekte und Arbeitsschwerpunkte vorgestellt, die in die zwei Themenbereiche IT4IT™ und HERM gegliedert sind.
Forschungsprojekte
Laufende Forschungsprojekte
Abgeschlossen:
- 2023 - 2025: BIRD - Bildungsraum Digital (unter Leitung und Koordination der Universität Potsdam)
Wissens- und Technologietransfer
IT4IT™ – Management Digitaler Produkte und Ökosysteme
Der internationale IT4IT™ Standard wurde von der Open Group entwickelt, um Unternehmen und Non-Profit-Organisationen eine fundierte Grundlage für die Gestaltung der Digitalen Transformation zu bieten. Er verfolgt eine umfassende und ganzheitliche Sichtweise auf IT-gestützte Wertschöpfung und stellt das Management Digitaler Produkte konsequent in den Mittelpunkt. Mit diesem Ansatz orientiert sich der IT4IT™ Standard an der Idee „From Project to Product“ von Mik Kersten, die beschreibt, wie Organisationen ihre Arbeitsweise nachhaltig verändern können, indem sie digitale Produkte systematisch entwickeln und betreuen.
Prof. Hartmann ist aktiv an der Weiterentwicklung der IT4IT™ Standards innerhalb der Open Group beteiligt. Dazu gehört die Mitwirkung als Mitglied des IT4IT Forums, der Digital Portfolio Workgroup und des IT4IT™ Guidance Committees. Er arbeitet an der kontinuierlichen Weiterentwicklung der IT4IT™ Referenzarchitektur, insbesondere hinsichtlich der Modellierung, der Formulierung von Architekturfragen, der Erstellung von Referenzimplementierungen sowie der Beschreibung vielfältiger Anwendungsmöglichkeiten. Darüber hinaus wirkt er an der Gestaltung und Detaillierung des Datenmodells, der Integrationsarchitektur, des Metamodells, der Abstraktionsebenen sowie der sogenannten Value Streams mit, die die Wertflüsse in IT-Organisationen veranschaulichen.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der akademischen Beratung der Open Group und dem Wissenstransfer, um Forschungsergebnisse in konkrete Praxislösungen zu überführen. Hierzu zählen die maßgebliche Entwicklung der IT4IT™ Reference Cards in Version 3 sowie die Konzeption und Bereitstellung der sogenannten Magnificent 7 Use Cases. Diese praxisnahen Szenarien zeigen exemplarisch auf, wie Unternehmen die Prinzipien von IT4IT™ auf ihre Transformationsprojekte anwenden können. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom wurden beispielsweise sogenannte Heat Maps entwickelt, die die bestehende IT-Landschaft visualisieren und Ansatzpunkte für Modernisierungs- und Transformationsvorhaben aufzeigen - jedoch unter Berücksichtigung eines holistischen Ansatzes und den Auswirkungen auf Technologien und Organisation.
Zudem begleitet Prof. Hartmann zahlreiche Bachelor- und Masterarbeiten, die sich mit dem Einsatz von IT4IT™ im Unternehmenskontext befassen. Ein besonderes Anliegen ist es ihm, agile Softwareentwicklungsprojekte und DevOps-Initiativen durch den Einsatz des IT4IT™ Standards methodisch weiterzuentwickeln und damit den Übergang hin zu professionellem Digitalem Produktmanagement zu fördern.
HERM – Digitale Transformation im Hochschulkontext
Während IT4IT™ vor allem auf Unternehmen und das IT-Management zielt, wurde das HERM (Higher Education Reference Model) als Enterprise Architecture speziell für den Hochschulbereich entwickelt. Es stellt ein umfassendes Referenzmodell dar, das Hochschulen dabei unterstützt, Digitalisierungsstrategien zu entwickeln, zu strukturieren und erfolgreich umzusetzen. Ziel von HERM ist es, eine gemeinsame, standardisierte Grundlage zu schaffen, um Digitalisierungsprojekte planbar und vergleichbar zu machen – national wie international. HERM geht dabei über die IT-Sicht hinaus und stellt die Geschäftsarchitektur in den Vordergrund.
Im Rahmen seiner Forschung und seiner Engagements ist Prof. Hartmann aktiv an der Weiterentwicklung und Anwendung des HERM Standards in der EUNIS (European University Information Systems Organisation) beteiligt. Er ist Mitglied der EUNIS Special Interest Group Enterprise Architecture Management (SIG EAM) und Co-Sprecher der SIG EAM in Deutschland, in Kooperation mit dem CIO e.V. Seine Arbeit umfasst die Adaption, Übersetzung und Anpassung des internationalen HERM für die spezifischen Anforderungen deutscher Hochschulen. Ein zentraler Bestandteil ist die Erstellung und Pflege der deutschen HERM-Version in ArchiMate®, einem Modellierungsstandard für Unternehmensarchitekturen.
Darüber hinaus unterstützt er zahlreiche Hochschulen – darunter auch die TU9-Universitäten – bei der Einführung und Nutzung des HERM. Bei Veranstaltungen wie der Campus Innovation und dem ZKI leitet er Workshops und Vorträge, um Hochschulen mit dem Modell vertraut zu machen. Sein Engagement wurde 2024 mit dem Contribution Award der australischen CAUDIT (Council of Australasian University Directors of Information Technology) ausgezeichnet, gemeinsam mit Dr. Markus von der Heyde.
Er unterstützte mit seiner kleinen Arbeitsgruppe zudem das nationale Projekt BIRD (Bildungsraum Digital), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und an der Universität Potsdam koordiniert wurde (Abschluss Juni 2025). Weitere Kooperationsprojekte bestehen mit Hochschulen in Finnland, Dänemark, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich und Irland.
Neben der fachlichen Arbeit liegt den Forschern der internationale Austausch und Wissenstransfer besonders am Herzen. So organisieren und begleiten sie Trainingsmaßnahmen und Abstimmungsprozesse mit Architekt*innen in Hochschulen aus ganz Europa. Dazu gehört die Durchführung der EUNIS SIG EAM EA-Week 2025 an der HTWK Leipzig. Zudem wirken sie an den jährlichen EUNIS Summits mit, zuletzt 2024 in Athen und 2025 in Belfast, wo sie Workshops und wissenschaftliche Beiträge in Fachjournalen wie dem EPiC Series in Computing einbringen. Viele dieser Publikationen beschäftigen sich mit der Digitalen Transformation von Hochschulen und zeigen auf, wie die Bildungslandschaft in naher Zukunft aussehen könnte. Mit diesen Aktivitäten verfolgen die Forscher das Ziel, Hochschulen dabei zu unterstützen, die Digitale Transformation nicht nur technologisch, sondern auch organisatorisch und kulturell nachhaltig zu gestalten.
Links
Allgemein / Übergreifend
- The Open Group
- Website: https://www.opengroup.org/
- EUNIS – European University Information Systems Organisation
- Website: https://www.eunis.org/
- CIO e.V.
- Website: https://cio.wiki.gdwg.de/
IT4IT™ Standard und Open Group
- IT4IT Standard (The Open Group)
- IT4IT Magnificient 7
- IT4IT Reference Cards
- The Open Group - Portfolio of Digital Open Standards
HERM
- CAUDIT HERM
- EUNIS SIG EAM (Enterprise Architecture Management)
- CIO e.V. SIG EAM
- BIRD – Bildungsraum Digital
- CAUDIT Contribution Award 2024
- CAUDIT Link
Veranstaltungen / Konferenzen
- EUNIS Annual Congress
- https://www.eunis.org/eunis2024/ (Athen 2024)
- https://www.eunis.org/eunis2025/ (Belfast 2025)
- Campus Innovation Hamburg
- ZKI Arbeitskreis Management
- EA-Week Leipzig 2025 (EUNIS SIG EAM)
- Detailseite im Aufbau – wird angekündigt
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