Der Streit um die Globalisierung und den Globalismus
Globalisierung ist seit den 1980er Jahren zur weitverbreitetsten Gegenwartsdiagnose geworden und erscheint zuweilen als übermächtiger Prozess, dem sich weder Staaten noch Unternehmen oder gar Individuen entziehen können. Der Vortrag beschreibt, wie es zu dieser Diagnose und zur Attraktivität des Konzeptes kam, aber auch, wie die sogenannten Globalisten Kritik von verschiedenen Seiten auf sich gezogen haben, und macht am Ende Vorschläge, wie man den Fallstricken des Konzepts entgehen kann.
Matthias Middell ist Professor für Kulturgeschichte und seit 2022 Prorektor für Campusentwicklung: Kooperation und Internationalisierung an der Universität Leipzig. Er leitet das Forschungszentrum Globale Dynamiken dieser Universität und hat zur Geschichte der Französischen Revolution, zu Konzepten von Weltgeschichte, zu Kulturtransfers und Transregionalen Verflechtungen sowie zu Verräumlichungsprozessen publiziert, die durch globale Entwicklungen ausgelöst werden.