Der Kolonialismus als Ursprung westlichen Wohlstands
Dass der Kolonialismus durch die Ausbeutung von Territorien in Südamerika, Asien, Afrika und Ozeanien seit dem 16. Jahrhundert zum Wohlstand in europäischen Ländern beigetragen hat, ist weitgehend unumstritten. Anhand von Beispielen vornehmlich aus dem 19./20. Jahrhundert zeichnet der Vortrag Prozesse der Wohlstandsvermehrung und -verschiebung nach. An wechselnden Schauplätzen in ehemaligen Kolonien und Europa betrachten wir zentrale Narrative und Legitimationen dieser Prozesse, ökonomische wie ökologische Auswirkungen und stellen auch die Frage, wer genau durch koloniale Strukturen zu Wohlstand gelangte. Der Vortrag spannt in einem zweiten Teil den Bogen zur Zeit nach dem Kolonialismus und stellt die Frage, ob wir noch immer in einem (neo-)kolonialen System leben, in welchem der Wohlstand des Globalen Nordens auf den Schultern des Globalen Südens lastet.
Mathias Hack arbeitet als Doktorand am Historischen Seminar der Universität Leipzig zum Tourismus in Ostafrika nach 1960. Zu seinen weiteren Schwerpunkten gehören der europäische Kolonialismus in Ostafrika, die gesellschaftliche und mediale Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit in Deutschland, insbesondere in Sachsen und Leipzig.